Die Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ist eine erweiterte Form der Verhaltenstherapie, bei der Kognitionen (Gedanken, Einstellungen, Überzeugungen und Bewertungen ) im Mittelpunkt stehen. Hierbei wird davon ausgegangen, dass die Art und Weise, wie wir denken und wie wir die Welt wahrnehmen, bestimmt, wie wir uns fühlen und verhalten.
Dass diese Erkenntnis nicht neu ist, beweist der griechische Philosophen Epiktet, aus dessen Feder die in der KVT häfig zitierte Aussage aus dem Jahr 50 v. Chr. stammt:
„Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben.“
Die KVT zielt vor diesem Hintergrund darauf ab, ungünstige Verhaltensmuster, Einstellungen, Annahmen oder Überzeugungen, die zu negativen Gefühlen führen, systematisch zu hinterfragen und zu verändern.
Um dauerhafte Veränderungen von Fühlen, Denken und Verhalten zu erreichen, beruht der Therapieansatz auf folgenden Prinzipien:
Kognitive Verhaltenstherapie ist…
In der KVT werden Sie angeregt, ein plausibles Erklärungsmodell für Ihr Problem zu entwickeln und sich umfassend über die Therapiemethoden zu informieren. Je nachvollziehbarer das therapeutische Vorgehen, desto eigenständiger können Sie erlernte Strategien in Zukunft bei ähnlichen Problemen für sich nutzen.
Sie lernen während der Therapie nicht nur, wie Sie die aktuellen Probleme bewältigen können. Parallel lernen Sie auch Ihre Stärken besser kennen. So können Sie Ihre persönlichen Ressourcen beim nächsten Mal gezielt einsetzen und Belastungen rechtzeitig vorbeugen.
Was geschehen ist, ist geschehen. Auslöser psychischer Probleme können im Nachhinein oft nicht mehr verändert werden. Der Fokus der Therapie ist daher vor allem auf die Bewältigung der Folgen und den Umgang mit schwierigen Situationen gerichtet (Prinzip des „Hier und Jetzt“.)
Jedes Problem ist einzigartig und sollte daher auch individuell behandelt werden. Daher wird jede Behandlung auf Sie und Ihre Ziele zugeschnitten.
Einsicht erhöht oft das Verständnis für sich und seine Probleme. Um Veränderungen herbeizuführen, reicht Einsicht allein aber meist nicht aus. Deshalb werden Sie motiviert, neue Verhaltens- und Denkweisen da zu erproben, wo Sie sie brauchen – in Ihrem Alltag.
Gemeinsam werden Denkmuster, Verhaltensweisen und Gefühle erforscht, durch die ein Problem ausgelöst und aufrecht erhalten wird. Je konkreter diese Informationen sind, desto genauer lassen sich Veränderungsschritte planen, vorbereiten, üben und schließlich im Alltag umsetzen.
Der Wissenschaftliche Beirat Psychotherapie hat die Verhaltenstherapie als wissenschaftlich anerkanntes Verfahren eingestuft. Das Verfahren wird ständig weiterentwickelt und überprüft, wobei auch wissenschaftliche Erkenntnisse aus Nachbardisziplinen wie Medizin oder Sozialwissenschaften in bestehende Konzepte integriert werden.